oh weh, oh weh, oh weh, oh weh…
- am Juni 16, 2014
- von b@M4n.
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(zu skandieren auf den Ohrwurmklassiker „Olé, Olé, Olé, Olé…)
oder auch „Deutschland – ein Ammenmärchen“
Es ist wiedermal soweit: WM-Zeit. Schwarz-Rot-Goldener Farbwahnsinn in allen erdenklichen Variationen. Als kuschelige Autospiegelwärmer, knatternde Fähnchen an Autofenstern, Motorhaubenverzierungen, Wimpelgirlanden in Vorgärten, und und und. Der menschlichen Phantasie scheint (es in dieser Hinsicht) ausnahmsweise mal nicht zu mangeln.
Seit Wochen sind diese „Fans“ schon auf den Strassen. Auch wenn sich ganz viele davon im „wahren Leben“ nicht einmal richtig für Fussball interessieren. Hauptsache Teil der „Gemeinschaft“. Dazugehören. Feiern. Party.
Und passend dazu geht man dann natürlich auch zum „public viewing“. Was ja strenggenommen im Englischen „öffentliche Aufbahrung (einer verstorbenen Person)“ bedeutet. Aber das hat man beim eindeutschen schlichtweg mal unter den Teppich gekehrt. Aber es passt ja trotzdem:
Ein öffentliches Zurschaustellen von sich selbst, gepaart mit dem echten Wunsch und der Sehnsucht nach Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Leider ist diese ganze Veranstaltung nur ein aufgeblähter Haufen kommerziellen Irrsinns. Die FIFA verdient sich dumm und dämlich. Die Veranstalter und Bewirter verdienen sich nur dumm, denn den dämlichen Anteil müssen sie an die FIFA abrücken. Und der Einzelne bleibt doch allein, geblendet von der unechten Gemeinschaft Denn nur zwei Tage nach der WM kennen sich die Menschen nicht mehr, die sich zuvor noch jubelnd in den Armen gelegen haben oder in schwachsinnigen Autokorsos (gerne auch Autotorsos, denn der Körper ist definitiv vom Kopf getrennt) hupend, gröhlend und sich-selbst und andere gefährdend durch die Innenstädte gebrettert sind.
Armes „Schlaaaaaaand“ ! Denn mehr bleibt irgendwie von Dir in den Köpfen der Fähnchenträger nicht übrig…